Die Jugend des DFJJ NRW e.V. veranstaltet nach der Corona-Pause wieder einen Lehrgang – mit großem Erfolg!

Nachdem der DFJJ NRW e.V. im Jahr 2021 eine Coronabedingte Lehrgangspause eingelegt hat bzw. einlegen musste, stand am verlängerten Wochenende 26.-29. Mai 2022 endlich wieder ein Lehrgang der DFJJ Jugend an. Und aufgrund der Pause im Vorjahr fiel das Lehrgangswochenende diesmal auch etwas ausgedehnter aus. Anstatt erst am Freitagabend anzureisen, startete das verlängerte Lehrgangswochenende bereits am späten Donnerstagvormittag, den 26. Mai und endete mit dem Abbau der Zelte am Sonntagmittag, den 29. Mai.

Zu Besuch bei Freunden, in nahezu mittelalterlicher Atmosphäre

Da zwar unter gelockerten, aber immer noch andauernden Corona-Bedingungen die Planung eines solchen Events schwierig war, hatte man sich dazu entschieden, den Lehrgang mit eigenen Mitteln auszurichten und so ging es diesmal zum TV Schmallenberg ins schöne Sauerland. Bereits in den Tagen vor dem Lehrgang hatten fleißige Helfer auf dem Gelände des Vereinsheims des TV Schmallenberg ein mehr oder weniger mittelalterliches Zeltlager errichtet. Neben drei großen Bundeswehr-/DRK-Zelten standen auf dem Grundstück zwei große Ritterzelte, drei Sahara-Zelte und eine große Jurte, die den insgesamt 65 Lehrgangsteilnehmer:innen und 12 Betreuer:innen ausreichend Platz boten.

Eine logistische Herausforderung

Da der Lehrgang komplett in Eigenregie veranstaltet wurde, musste nicht nur für ausreichend Schlafplätze gesorgt werden. Es musste auch sichergestellt sein, dass die hungrigen Sportler:innen auch kulinarisch gut versorgt wurden. Und so stand, mit Ausnahme des Feiertags, jeden Tag der Großeinkauf beim Discounter um die Ecke an, an dessen Ende meist drei oder vier randvolle Einkaufswagen zu den Autos geschoben und eingeladen wurden. So wurden in den dreieinhalb Lehrgangstagen insgesamt unter anderem 234 Flaschen Mineralwasser, 280 Brötchen, 60 Brote, 57 Packungen Aufschnitt, 39 Liter Milch, 38 Packungen Grillgut, 20 Kilogramm Gemüse, 38 Kilogramm Obst, 15 Kilogramm Reis und Nudeln und 16 Jumbo-Familienpizzen beschafft, in der kleinen Küche des Vereinsheims zubereitet und an die hungrige Meute verfüttert. Eine logistische Herausforderung, die aber insbesondere das Küchenteam hervorragend gemeistert hat.

Keiner hat was von Urlaub gesagt

Für das Wochenende war ein strammes Programm geplant. Nach der Ankunft am Donnerstag, dem Beziehen der Zelte und dem Mittagessen, ging es für die Teilnehmenden zu Fuß in die etwa 1,6 Kilometer entfernte Grundschule. Klingt erst einmal nicht weit, allerdings darf man die geografischen Gegebenheiten des Sauerlandes nicht außer Acht lassen, und so fühlen sich 1,6 km schon einmal an wie 5 oder sogar 10. In der Sporthalle angekommen stand Jiu-Jitsu auf dem Programm, wo die Teilnehmenden, aufgeteilt in vier etwa gleich große Gruppen, bei unterschiedlichen Referent:innen altbekannte und neue Techniken ausprobieren konnten.

Nach einer heißen Dusche ging es zurück ins Zeltlager, wo nach dem Abendessen und einer kleinen Invasion des örtlichen Spielplatzes das erste Mal die Feldbetten aufgesucht wurden. Trotz herrlichem Wetter am Tag mussten die Teilnehmenden für die Nacht gut gerüstet sein, fiel das Thermometer doch auf teilweise gerade einmal 4°C.

Flexibilität ist alles

Am Freitag war nach dem Frühstück eigentlich der Besuch eines nahegelegenen Bauernhofs geplant, der aber leider kurzfristig vom Bauern abgesagt werden musste. Kurzerhand wurde die eigentlich zum Thema nachhaltige Ernährung geplante Lehrstunde in den lokalen Supermarkt verlegt. Dieser freute sich nach anfänglichem Schock höchstwahrscheinlich über den Umsatz an Süßigkeiten, nachdem die 65 Kinder und Jugendlichen mit vollen Taschen das Geschäft wieder verlassen hatten.

Nach dem Mittagessen ging es dann wieder in die Sporthalle. Ganz im Sinne des Ritterzeltlagers, in dem die Teilnehmenden übernachteten, standen Bogenschießen und Schwertkampf auf dem Programm. Damit aber noch nicht genug, denn das darauffolgende Abendessen war nicht der Ausklang des Tages, sondern der Start der für manche sicherlich anstrengendsten Tagesaufgabe; die Nachtwanderung stand an. Mit Taschenlampen bewaffnet ging es den Berg hinauf, durch ein düsteres Waldstück und auf kleinen Umwegen zurück zum Zeltlager. An diesem Abend hatten sich die Teilnehmenden ihre Nachtruhe redlich verdient.

Der Vortag bzw. -abend war nur der Anfang

Am Samstag sollte sich herausstellen, dass die Nachtwanderung vom Vortag nur der Anfang und quasi eine Vorbereitung für die anstehende Wanderung hinauf zum Wilzenberg gewesen sein sollte. Und so standen ca. 8 km Fußmarsch an, bei dem es gleichzeitig ca. 300 Höhenmeter zu überwinden galt. Eine ordentliche Herausforderung für alle, die sich aber lohnen sollte. Auf dem Wilzenberg angekommen wurden die Wandernden von einem Mittagsbuffet erwartet, das die Energiereserven rasch wieder aufladen sollte. Neben ein paar historischen Fakten zum Wilzenberg und dem darauf befindlichen ehemaligen Kloster, konnten die Teilnehmenden bei verschiedenen Aktionen ihre Fähigkeiten testen oder aber entspannen. Ob Baumklettern, Balancieren auf der Slackline oder der Besteigung des Aussichtsturms, hier war für jede:n etwas dabei.

Nur wo es rauf geht, geht es auch irgendwann wieder runter. Nach diesem Motto machten sich die Sportler:innen wieder an den Abstieg. Eine Verschnaufpause beim Baumkreis ‚Am Aberg‘ sorgte aber für erneute Erholung, bevor es auf die letzten (Kilo)Meter ins Zeltlager ging. Dort warteten aber zur Entschädigung für die anstrengende Tour 16 Jumbo-Familienpizzen bereits darauf, von der hungrigen Meute inhaliert zu werden.

Und zum Ausklang des Abends erhielten die Teilnehmenden noch Besuch von den Feuerfamilien Pyro und Grisu (Kalle und Philipp), die alle Anwesenden kurzerhand in die Kunst des Feuerspuckens einweihten.

Aller Abschied ist schwer

Der Sonntag stand im Zeichen des Aufbruchs. Es dauerte natürlich eine Weile, bis alle Isomatten und Schlafsäcke zusammengerollt, die Koffer bzw. Taschen gepackt und die Zelte aufgeräumt und abgebaut waren. Aber mit so vielen helfenden Händen war auch diese Aufgabe schlussendlich gut gelöst. Und am Schluss blieb, wie bei jedem Lehrgang der DFJJ Jugend, wieder nur der Abschied, von alten und neuen Freunden.

 

An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer:innen und Betreuer:innen, aber auch und ganz besonders an alle, die geholfen haben, diese Mammutaufgabe mit einfachen Mitteln zu stemmen. Wir freuen uns schon auf die Lehrgangssaison 2023!

 

Ein paar Impressionen vom Lehrgang: