Die Jiu-Jitsu-Abteilung des TSV Meerbusch e. V.  richtete zum zweiten Mal den Jugendlehrgang des Deutscher Fachsportverband für Jiu-Jitsu Nordrheinwestfalen e. V. (DFJJ NRW e. V.) aus. Mit über 60 Teilnehmer*innen ging es in die Sportschule des Landessportbundes NRW nach Hachen. Trotz Covid-19 war der Lehrgang wieder ein voller Erfolg.

Wie in jedem Jahr waren für das Kalenderjahr 2020 wieder zwei Jugendlehrgänge des Deutscher Fachsportverband für Jiu-Jitsu Nordrheinwestfalen e. V. (DFJJ NRW) geplant. Es sollte in die Sportschule des LSB nach Hachen im Sauerland gehen, Erlebnissport und Jiu-Jitsu standen auf dem Programm. Doch der erste der beiden Termine im April diesen Jahres musste Corona-bedingt bedauerlicherweise abgesagt werden. So wurde kurzerhand umgeplant und aus zwei Terminen, einer für die Kids U13 und einer für die Teens 13+, wurde ein gemeinsamer Termin im September.

Lange war auch der zweite Termin mit einem großen Fragezeichen versehen, da eine konkrete Planung in Zeiten der Covid-19-Pandemie nahezu unmöglich war. Doch aufgrund der enormen Flexibilität der Sportschule und des unermüdlichen Bestrebens, diesen Lehrgang unter Einhaltung aller geltenden Regeln irgendwie stattfinden zu lassen, konnte die Veranstaltung wie geplant am Wochenende vom 25.09. bis zum 27.09.2020 stattfinden.

Insgesamt 56 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 6 bis 24 Jahren und 11 Betreuerinnen und Betreuer reisten am späten Freitagnachmittag in der Sportschule an und bezogen sogleich die Häuser im Erlebnisdorf. Bewaffnet mit Mund-Nasen-Masken und literweise Desinfektionsmittel freuten sich alle auf ein ausgelassenes, sportliches aber auch geregeltes Wochenende. Bestens ausgerüstet und vorbereitet ging es abends bei leichtem Nieselregen ans Grillbüffet, dass die Betreuer/innen zusammen mit der Sportschule vorbereitet hatten. Ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“, machte der Regen niemandem etwas aus und alle ließen es sich schmecken, während sich alte Bekannte nach langer Zeit wieder einmal austauschen konnten, aber auch neue Freundschaften schnell geschlossen wurden.

Freiluftsport statt Körperkontakt in der Sporthalle

Am nächsten Tag stand bei kaltem sauerländischen aber weitestgehend trockenem Wetter ein strammes Programm bevor. Aufgeteilt in drei Gruppen, um u.a. die 30-Personen-Grenze einhalten zu können, ging es an die unterschiedlichen Stationen. Auf dem Plan standen Klettern, Geo-Cashing und Dschungel-Chaos – und ein klein wenig Jiu-Jitsu und Taekwondo. Für jede Station hatte jede Gruppe zwei Stunden Zeit, bevor es zur nächsten Station weiterging.

Geklettert wurde an der Kletterwand im Erlebnisdorf, fachmännisch ausgerüstet und gesichert. Während die eine Hälfte der Gruppe die Kletterwand erklomm, hatte die andere Hälfte Zeit, sich mit ein paar Jiu-Jitsu- und Taekwondo-Techniken warm zu machen bzw. zu halten. Und wer dann immer noch ausreichend Energie besaß, der konnte zu allem Überfluss auch noch sein Geschick im Höhlenmobil unter Beweis stellen.

Parallel dazu begab sich die zweite der drei Gruppen mit GPS-Geräten ausgerüstet auf die Suche nach versteckten Schätzen in der Umgebung der Sportschule. Dabei wurde aber einmal mehr klar, dass der Umgang mit Kompass und Karte, wenngleich auch von moderner Technik unterstützt, wohl oder übel gelernt sein will. Und so war es nicht verwunderlich, dass der ein oder andere auch gern schon einmal vom Weg abkam und querfeldein sein Glück versuchte. Zum Glück sind aber schlussendlich alle Teilnehmer/innen wohlbehalten wieder in der Sportschule angekommen.

Gruppe 3 durfte sich zeitgleich am Dschungel-Chaos versuchen. Dies war die einzige Einheit, die in der Sporthalle stattfand. Unterteilt in zwei Teams mussten sich die Teilnehmer/innen durch einen Dschungel aus Matten, Kästen, Bänken und anderen Sportgeräten kämpfen, während sie unaufhörlich vom anderen Team mit Bällen beworfen wurden. Hier galt es ohne Treffer den Dschungel zu durchqueren und Punkte für das eigene Team zu sammeln.

Am Abend waren alle sichtlich geschafft von dem straffen Programm, was einige jedoch nicht davon abhielt, trotz des einsetzenden Regens noch lange draußen unter Vordächern und Sonnenschirmen zu sitzen und das Kiosk im Erlebnisdorf zu plündern.

Mehr Erlebnissport, weniger Kampfsport

Der Sonntag stand wie üblich im Zeichen der Abreise. Nach dem Frühstück hieß es zusammenpacken, Häuser reinigen und weitestgehend abfahrbereit machen, bevor es zur letzten Sporteinheit in die Mehrfachsporthalle der Sportschule ging. Ein Team hatte, während alle fleißig zusammenpackten und putzten, einen weiteren Parcours aufgebaut. Dabei galt es eine aufrecht stehende Weichbodenmatte zu überwinden, bevor es den „Kamin“ hinaufging. Der Kamin bestand dabei aus vier großen, aufrecht stehenden Weichbodenmatten, die zu einem Kamin zusammengebunden waren. Das Innere war gefüllt mit Gymnastikbällen. Am unteren Ende mussten die Teilnehmer/innen in den Kamin klettern und diesen im Innern über die Gymnastikbälle erklimmen. Oben auf stand ein Sprung in die Tiefe bevor, bevor es dann an der Decke hängenden Tauen über eine Schlucht ging. Auch hier wurden die Gruppen aufgeteilt. Alle, die nicht gerade den Parcours durchquerten, machten sich mit ein paar Grundschultechniken und der ersten Kata im Karate vertraut.

Viel zu schnell ging auch diese letzte Trainingseinheit zu Ende, bevor es dann nach dem Mittagessen im Erlebnisdorf für alle Teilnehmer/innen und Betreuer/innen wieder gen Heimat ging.

Trotz der besonderen Umstände, unter denen der Lehrgang stattfinden musste, hat es dem Ganzen keinen Abbruch getan. Alle hatten sichtlich Freude an den unterschiedlichen Aktivitäten und auch die Tatsache, dass zum ersten Mal Groß und Klein zusammen auf einen Jugendlehrgang gefahren sind, schmälerte den Spaß nicht.

Vielen Dank an alle Teilnehmer/innen und Betreuer/innen, die auch in diesem Jahr wieder dazu beigetragen haben, dass wir einen tollen Jugendlehrgang hatten. Sicherlich freuen sich alle bereits heute schon auf die kommenden Veranstaltungen.